INHALTSVERZEICHNIS
Das klassische kurzfristige Produkt zur Finanzierung des Working Capitals bzw. Umlaufvermögens im Unternehmen ist der Kontokorrentkredit.
Das ist ein von der Bank gewährter maximaler Kreditrahmen auf dem Geschäftskonto, den das Unternehmen ausnutzen darf. Ähnlich dem Dispokredit für Privatleute.
Durch Ein- und Auszahlungen schwankt der Kontostand eines Unternehmens täglich, so dass ausgenutzte Teile eines Kontokorrentrahmens über Eingänge aus dem operativen Geschäft (Forderungen)
wieder zurückgeführt werden können. Der Kontokorrentkredit ist ein Instrument, mit dem die temporären Schwankungen zwischen Wareneinkauf, Begleichung von Verbindlichkeiten und Eingang von Forderungen überbrückt werden können.
Vorteile eines Kontokorrentkredits:
- das Unternehmen verfügt über ausreichend Liquidität bei Bedarf
- bietet die Möglichkeit zur Ausnutzung von Skontovorteilen
Bei der Betrachtung, ob sich die Beanspruchung von Skonto lohnt oder nicht, ist der effektive (tatsächliche) Jahreszins entscheidend. Im Vergleich dazu steht der Bankzins, den man z. B. für einen kurzfristigen Kredit in Anspruch nehmen müsste, damit man innerhalb der Skontofrist bezahlen kann. Ist der effektive Jahreszins des Skontos höher als der Bankzins, sollte Skonto in Anspruch genommen werden.
Häufig ist jedoch zu beobachten, dass Unternehmen den Kontokorrentrahmen über einen sehr langen Zeitraum bzw. teilweise sogar dauerhaft in Anspruch nehmen. Gründe hierfür können sein,
dass Unternehmen aus dem Kontokorrent heraus langfristige Investitionen bezahlen oder ein sich langsam drehendes Lager finanziert wurde. Damit ist jedoch die Fristenkongruenz der Finanzierung zur Investition nicht mehr gegeben und die operativen Cashflows reichen nicht aus, um eine Rückführung des Kontokorrents zu ermöglichen.
Praxishinweis
Bei einer Dauerinanspruchnahme des Kontokorrentkredits ist es unbedingt empfehlenswert, eine Umstrukturierung vorzunehmen und einen Teil des Kontokorrents in eine entsprechende langfristige Finanzierung umzuwandeln. Die Kosten einer Kontokorrentfinanzierung sind in den meisten Fällen nämlich weitaus höher als bei einer gebundenen längerfristigen Investitionsfinanzierung. Werden Investitionen aus dieser kurzfristigen Finanzierung herausgelöst, kann das Zinsergebnis deutlich verbessert werden.
Wenn du wissen möchtest, ob die Finanzierungsstruktur deines Unternehmens optimal ausgestaltet ist und ob es ggf. Verbesserungspotential gibt, dann können wir deine Fragen schnell beantworten und dir auch zusätzlich eine Anleitung über die erforderlichen Schritte zur Umsetzung der Verbesserungsvorschläge zur Verfügung stellen.
Besicherung
Als Besicherung für den Kontokorrentkredit kann neben einer persönlichen Haftung der Gesellschaft bzw. der Gesellschafter eine (stille) Globalzession der Forderungen zur Verfügung gestellt werden.
Forderungen haben gemäß den Regelungen von Basel II einen bestimmten materiellen Wert für eine Bank und bieten dadurch die Möglichkeit durch einen verbesserten Zinssatz für den Kontokorrentkredit
die Finanzierungskosten im Unternehmen zu senken. Der große Vorteil bei dieser Besicherungsvariante ist, dass kaum Kosten entstehen und die Abwicklung einen relativ geringen Aufwand im Unternehmen verursacht.
Sofern die Bank eine zusätzliche Sicherheit fordert, das Unternehmen oder der Unternehmer aber über keine -aus Bankensicht- werthaltigen Sicherheiten verfügt, ist oftmals die Einbindung einer Bürgschaft über die landeseigene Bürgschaftsbank eine sinnvolle Ergänzung.
Benötigst du Unterstützung?
Wenn du Fragen zu deiner Unternehmenssituation hast, dann vereinbare mit uns ein kostenloses Strategiegespräch.
Wir klären im Gespräch:
- ob und in welchen Bereichen wir aufgrund deiner geschilderten Unternehmenssituation Problembereiche erkennen
- wie wir dich bei der Verbesserung unterstützen können
Du kannst dann entscheiden, ob du mit uns zusammenarbeiten möchtest.