Kontokorrentzinsen durch einen Barvorschuss senken

Unternehmen können die Kontokorrentzinsen durch einen Barvorschuss senken. Der Barvorschuss -auch Barvorlage genannt- ist eine besondere Form der kurzfristigen Finanzierung / Betriebsmittelfinanzierung. Auch für mittelständische Unternehmen mit einem zeitweise höheren Kreditbedarf im Betriebsmittelbereich ist der Barvorschuss interessant.

Beim Barvorschuss stellt ein Kreditgeber größere Kredittranchen für die Kurzfristfinanzierung auf einem separaten Konto für einen Zeitraum von mehreren Monaten zur Verfügung. Kürzere Laufzeiten sind aber auch denkbar, in der Praxis für Mittelstandunternehmen jedoch eher unüblich. Die Darlehensauszahlung erfolgt auf das Kontokorrentkonto des jeweiligen Unternehmens. Nach Ablauf des Barvorschusses wird die Rückzahlung des Darlehens auch wieder von diesem Konto eingezogen.

Zinsvorteile beim Barvorschuss nutzen und Kontokorrentzinsen senken

Ein Barvorschuss bietet sich als sinnvolle Finanzierungsalternative für Betriebsmittel an, wenn der Finanzierungsbedarf über einen Zeitraum von (zumeist) 3 Monaten oder länger und in einer nennenswerten Größenordnung besteht.

Durch Entlastung des Kontokorrentkredites fallen deutlich weniger Kontokorrentzinsen an.

Einige Banken bieten Barvorschüsse bereits ab 100.000 Euro an, je nach Unternehmensgröße können die Beträge aber deutlich höher sein.

Es wird oft eine Laufzeitbindung an den 3 oder 6-Monats-Euribor gewählt. Das bedeutet, dass der jeweilige Barvorschuss jeweils in den Referenzzeiträumen von 3 oder 6 Monaten auch auf dem Kreditkonto verbleibt. Er kann nur zum Ablauf der Stichtage gekündigt und getilgt werden.

Die mit dem Barvorschuss verbundene sichere Planungsgrundlage für die Banken, erlaubt eine zielgerichtete Refinanzierung mit festen Größen und Laufzeiten. Dagegen ist die Refinanzierung kurzfristiger Mittel aus den (herkömmlichen) Kontokorrentforderungen für Banken schwieriger zu kalkulieren.

Diese sichere Planungsgrundlage bringt Zinsvorteile für die Banken mit sich, die den Unternehmen zum Großteil weitergegeben werden. Von daher bietet ein Barvorschuss in der Regel eine spürbar bessere Verzinsung als die Kontokorrentverzinsung. Hierbei kann durchaus von einem um 2% p.a. besseren Zins ausgegangen werden.

Sollte eine vorzeitige Auflösung angestrebt werden, ist davon auszugehen, dass der Bank der Zinsschaden bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit zu ersetzen ist.

Wer bekommt einen Barvorschuss?

Banken gewähren einen Barvorschuss überwiegend an Unternehmen mit durchschnittlicher bis sehr guter Bonität bzw. mit einem guten Rating. Gewöhnlich fordert die Bank hierfür keine neuen Sicherheiten. Die für einen bestehenden Kontokorrentkredit bereits vereinbarten Sicherheiten, werden auf den Barvorschuss ausgeweitet. Bei guter bis sehr guter Bonität geben Banken auch Barvorschüsse teilweise ohne Besicherung heraus.

Praxishinweis

Sollte Ihr Unternehmen in den kommenden Monaten über einen (zeitweisen) Mindestbedarf im Kontokorrent verfügen, dann sprechen Sie Ihre Bank auf einen Barvorschuss / Barvorlage an. Begründen Sie Ihre Anfrage damit, dass Sie die Kosten für Kontokorrentzinsen so senken möchten. Selbst wenn die Bank Ihnen keinen Barvorschuss gewährt, signalisiert die Anfrage eine bestehende Zinssensibilität und Wissen rund um das Theman. Bei späteren Zinsverhandlungen können Sie das in Ihrem Sinne bewusst gengenüber der Bank nutzen.

Sofern Ihr Unternehmen über eine dauerhafte Sockel-Inanspruchnahme im Kontokorrent verfügt, sollten Sie hierfür kein Barvorschuss nutzen. Vielmehr empfehlen wir eine Herauslösung über ein Darlehen durch eine Umschuldung anzustrebem. Damit erreichen Sie meist eine bessere Verzinsung. Mit den eingesparten Zinsen können Sie auch eine Rückführung der Sockel-Inanspruchnahme erreichen. Mehr dazu in unserem Blogbeitrag Wie du die optimale Finanzierungsstruktur in nur 3 Schritten ermittelst


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